2010 entschied sich der Unternehmer Paul Gauselmann dazu, eines der wichtigsten historischen Baudenkmäler der Region vor dem Verfall zu retten und einer neuen Bestimmung zuzuführen: Schloss Benkhausen.
Die Geschichte des einstigen Rittergutes beginnt vor über 500 Jahren und ist untrennbar mit der westfälischen Adelsfamilie „von dem Bussche-Münch“ verknüpft. Die historische Gutsanlage, die seit Anfang der 1960er Jahre für fast fünf Jahrzehnte der Stiftung Wittekindshof als Wohn- und Arbeitsstätte für Menschen mit Behinderung diente, wurde im Zuge einer rund fünfjährigen Sanierungsphase zu einer der modernsten Tagungsstätten mit Hotel in der Region umgebaut.
Zunächst wurde das Herrenhaus restauriert und modernisiert, um die Räumlichkeiten als Tagungs- und Weiterbildungszentrum zu nutzen.
In weiteren Bauabschnitten entstanden in den historischen Nebengebäuden moderne Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste.
In der ehemaligen Scheune fand das Deutsche Automatenmuseum eine neue Heimat.
Der Schlosshof und die Parkanlage sowie die historische Erbbegräbnisstätte der Familie von dem Bussche-Münch wurden nach alten Vorlagen wiederhergestellt und in die Schlossanlage eingebunden.
Als gastronomische Ergänzung für Hotelgäste und Wochenendbesucher entstand das Schloss-Café "Die Rentei".
Ein Rundwanderweg erschließt für Besucher den Waldbereich und führt am eigens gebauten Schiffsanleger vorbei zurück zum Schloss.
Die Unternehmerfamilie Gauselmann erwarb das Schloss Benkhausen einschließlich aller Nebengebäude sowie der Park- und Grünanlagen, nachdem die Nutzung des Herrenhauses vom Wittekindshof u. a. aus brandschutztechnischen Gründen aufgegeben wurde.
Der Kauf war vor allem eine emotionale Entscheidung, denn der Erhalt dieses Kulturschatzes für die gesamte Region lag allen Familienmitgliedern sehr am Herzen. Deshalb wurde in der nachfolgenden Umbauphase alles unternommen, um den ursprünglichen Charakter des Schlosses zu erhalten und wiederherzustellen.
Der Pachtvertrag mit den Engländern lief aus und das Areal des Schlosses mit den noch verbliebenen acht Hektar Ländereien konnte veräußert werden. In der langen Kette der Herren von Schloss Benkhausen verkaufte Alhard von dem Bussche-Münch den Besitz an die Diakonische Stiftung Wittekindshof, die das Anwesen als Wohn- und Arbeitsstätte für Menschen mit Behinderung nutzte.
Das geschichtsträchtige Anwesen wurde von der britischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und als Hauptquartier der Britischen Rheinarmee, ab 1952 auch als Kommandostand der Britischen Marine genutzt. Die Eigentümer durften während dieser Zeit im Pförtnerhaus wohnen bleiben.
Karl Freiherr von dem Bussche-Münch baute aus Freude über die Geburt eines gesunden Stammhalters das Herrenhaus in seine bis heute im Wesentlichen erhaltene Form um und erweiterte den Schlosskomplex nach Westen.
Der letzte derer von Münch, Philipp von Münch, verstarb kinderlos. Der Besitz fiel an die Adelsfamilie von dem Bussche aus Bad Essen. Nach den damaligen preußischen Bestimmungen musste der Erbe, Philipp Clamor von dem Bussche, eine „Namens- und Wappenvereinigung“ eingehen, so dass auf Schloss Benkhausen fortan die Nachkommen derer von dem Bussche-Münch residierten.
Unter der Ägide von Landdrost Heinrich von Münch entstand das heute als Schloss Benkhausen bekannte Anwesen. Er ließ seinen Status als „Bestallter Cammer-Herr und Drost“ oberhalb der Eingangstür des heutigen Herrenhauses in Stein gravieren.
Das damalige Gut Benkhausen gehörte mit seinen Ländereien als Lehen zum herrschaftlichen Rittergut Ellerburg in Fiestel, dem Adelssitz derer von Münch. Als Folge der Erbteilung zwischen den Söhnen der Familie fiel der Besitz in Benkhausen dem Sohn Hardeke von Münch zu.
Preis: 22,00 €
Preis: 24,00 €
Beide Bücher sind im Buchhandel in und um Espelkamp sowie bei uns im Schloss Benkhausen erhältlich.