Foto Viktor Witkowski

Filmpräsentation von Viktor Witkowski: "In my words"

Im Jahr 2018 begann Viktor Witkowski zum ersten Mal, seine Großmutter zu interviewen und zu filmen. Anfang Juli 2021 beendete er schließlich die Dreharbeiten und begann mit der Bearbeitung von Material aus drei Jahren. Die Postproduktion von „In My Words“ (In eigenen Worten) wurde im Mai 2023 abgeschlossen.

Es ist sein bisher persönlichster Film, da er sich auf seine Großmutter, seine Tante und ihre gemeinsame Familiengeschichte konzentriert. Im gesamten Film verfolgen wir verschiedene Aspekte des Lebens der Großmutter: ihre frühen Jahre kurz vor, während und direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Oma Janina erinnert sich, wie sie als Teenager in einem kleinen Dorf im Osten Polens aufwuchs, in dem mehrere polnisch-jüdische Familien lebtn. Sie erzählt eindringlich von der plötzlichen und tragischen Wendung der Ereignisse, als die deutschen Besatzer in ihrem Dorf ein Vernichtungslager errichten. Nach dem Krieg zieht sie nach Westpolen, wo sie ihren zukünftigen Ehemann, den Großvater von Viktor Witkowski, kennenlernt. Beide erhalten ein Grundstück, das früher einer deutschen Familie gehörte. In dem Jahr, in dem ihre erste Tochter Dana geboren wird, beginnen sie mit der Bewirtschaftung des Landes auf ihrem Grundstück, das schließlich zu einem großen Bauernhof mit Weizen, Mais, Rindern und Milchkühen heranwächst. Die harte Arbeit auf dem Bauernhof drängt Dana dazu, eine Karriere als Ärztin anzustreben. Nach zwei gescheiterten Versuchen, sich auf dem Höhepunkt der kommunistischen Herrschaft Polens als Medizinstudentin einzuschreiben, gibt Dana ihren Traum von einer beruflichen Laufbahn auf. Seit 20 Jahren verdient sie ihren Lebensunterhalt als private Pflegekraft in Deutschland. Während dieser Zeit ist sie monatelang von ihrer Mutter, ihren Söhnen und Enkelkindern getrennt, um ihre Rente aufzubessern.

"In My Words" wirft einen genauen Blick auf die Lebenserfahrungen seiner Großmutter und Danas, die von Geschichte, nationaler Politik, tragischen Ereignissen, mangelnden Möglichkeiten, aber auch von Glaube, Widerstandsfähigkeit und Hoffnung geprägt waren. Darüber hinaus spielt der Schauplatz dieses Films – ein üppiger und bergiger Teil des Südwestens Polens – eine eigene Rolle, indem er Fragen rund um die Vorstellungen von Heimat, Landschaft und Natur aufwirft. Durch die Kombination von Merkmalen eines Dokumentarfilms mit magischem Realismus liefern die Bilder von "In My Words" eine halluzinatorische und poetische Meditation über Erinnerungen und Erfahrungen, die nicht in Worte gefasst werden können.

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